Der erste Most – ein Genuss!

18. Jungmostprämierung: Am 11. November ist Saisonstart für den ersten Most des Jahrgangs, dem jungen, fruchtigen prämierten oö Jungmost der oberösterreichischen Mostproduzentinnen und -produzenten. Heuer präsentiert er sich bereits zum neunten Mal ausschließlich als Qualitätsmost mit staatlicher Prüfnummer. Ab sofort ist diese heimische Mostspezialität bei allen prämierten Betrieben erhältlich.

Der prämierte oö Jungmost ist da! © LK OÖ

Der prämierte oberösterreichische Jungmost, ein klassischer Apfel-Birnen-Most, im Volksmund auch „Mischling“ genannt, besticht Mostkenner durch sein fruchtiges, spritziges und erfrischendes junges Aroma – weit weg von den Mostqualitäten aus vergangenen Tagen. „Viel Sonne und Wärme für die jedoch wenigen Äpfel und Birnen lassen uns einen frisch-fruchtigen Jahrgang erwarten. Gleich wie beim Wein, gibt die Obstweinverordnung seit 2014 den Konsumentinnen und Konsumenten die Sicherheit, kontrollierte und stabile Qualität genießen zu können. Diese Qualität ist am Gütesiegel sowie der Prüfnummer am Etikett zu erkennen“, erläutert Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Wetterkapriolen und frühe Ernte: So verlief das Mostjahr 2024

Einem sehr milden Winter folgte ein warmer Frühling mit ausreichend Niederschlag. Eine frühe Blüte bei mildem Wetter folgte. Die Frostnächte im April brachten aber Most- und Obstbäuerinnen und -bauern ins Schwitzen. Im Streuobstbereich kam man aber vor allem in den höheren Lagen mit einem blauen Auge davon. In vielen Regionen mussten die Obstbäume im Sommer aber aufgrund des ausbleibenden Niederschlages den üppigen Fruchtansatz stark reduzieren. Eine frühzeitige Ernte und Verarbeitung bei schwierigen Verhältnissen und warmen Temperaturen erwartete die Mostbäuerinnen und -bauern. Eine markante Kaltfront in der Nacht auf den 12. September veränderte aber die Situation. Vor allem die späteren Obstsorten konnten diesen Niederschlag noch gut verwerten und bescherten noch eine ausreichende Menge an Pressobst bei sehr guten Qualitäten. Auch die Situation in der Verarbeitung entspannte sich durch die gesunkenen Temperaturen. Ein etwas früherer Abschluss der Mostobsternte erlaubt den Mostbäuerinnen und Mostbauern sich zeitnahe im Keller um den neuen Jahrgang zu kümmern.

Wir freuen uns wieder auf eine Fülle an frisch-fruchtigen Mosten.

 

Die Top-Betriebe unter den Mostproduzentinnen und -produzenten

Jungmostproduzentinnen und -produzenten sind die Meister und Meisterinnen ihres Faches und erfüllen hohe Anforderungen an die Qualitätsmostproduktion. Zehn dieser Mostproduzentinnen und -produzenten haben heuer für zehn Jungmoste die staatliche Prüfnummer erlangt.

LK OÖ-Präsident Franz Waldenberger und LK OÖ-Direktor Karl Dietachmair konnten in der Mostschänke Sacher in Kronstorf den ausgezeichneten Betrieben zu ihren Prämierungen gratulieren. ©  LK OÖ

Ausgezeichnete Betriebe 2024

  • Elisabeth und Klaus Bauernfeind – Köglerhof, Am Großamberg 7, Gramastetten
  • Tanja und Josef DeisingerDeisinger-Hof, Ruhstetten 99, Katsdorf
  • Familie Fischer Mostkellerei Fischer, Neukirchendorf 12, Kopfing
  • Horst HubmerFirlingerhof, Rexham 27, Scharten
  • Christoph & Magdalena KreuzerMost Schurl Genusshof, Jochling 1, Neukirchen an der Vöckla
  • Familie Lackner – Die Hofkellerei Lackner, Mursberg 27, Walding
  • Ursula & Manuel Mistlbacher Humer z´Reith, Limesstraße 34, Leonding
  • Obstgut St. Isidor, St. Isidor 10, Leonding
  • Gerald und Silvia RohrhuberMostschänke Rohrhuber, Mostweg 2, Wilhering
  • Wolfgang Schober & Maria Hopfner – Schobers Naturprodukte, Linzer Straße 17, Naarn

Das Jahr 2024 bringt beim oberösterreichischen Most Jahrgangs-Qualitäten hervor. © Genussland Oberösterreich

Den „prämierten oö Jungmost“ zu Hause genießen

Für alle, die den fruchtigen, prämierten Jungmost zu Hause genießen möchten, gibt es diesen ab 11. November bei allen „prämierten oö Jungmostproduzentinnen und -produzenten“ direkt ab Hof oder in deren Most-Buschenschänken. Eine detaillierte Auflistung der Betriebe ist in der Broschüre hier zum Download zu finden: 

Broschüre_Ausgezeichnete_Jungmostbetriebe_2024

Der „prämierte oö Jungmost“ mit staatlicher Prüfnummer ist nur echt in der original oö Jungmostflasche mit dem Adler am Flaschenverschluss.

© BRANDANDFRIENDS

Staatliche Prüfung in der Bundesanstalt Klosterneuburg

Die Prüfung der Moste wurde nach strengen Qualitätsauflagen an der HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg durchgeführt. „Dank der Qualitätsoffensive der Mostproduzentinnen und -produzenten, geleitet und begleitet von der Landwirtschaftskammer OÖ, ist es in den letzten Jahren gelungen, den Qualitätsmost als ein Aushängeschild der oberösterreichischen Mostkultur zu etablieren. Garantierte Qualität mit staatlicher Prüfnummer ist die beste Basis für innovative Mostproduzenten“, erläutert Professor Dr. Manfred Gössinger, Leiter der Abteilung Obstverarbeitung der HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg.

Merkmale eines Qualitätsmostes

  • Qualitätsgütesiegel am Flaschenverschluss
  • Angabe der staatlichen Prüfnummer am Etikett, z.B. OK 100/24
  • Kleinere geografische Angabe als das Bundesland 

Qualitätsmostproduktion heute

Wie Qualitätsmost heute hergestellt wird, erklärt Johann Steiner, Berater für Mostproduktion in der Landwirtschaftskammer OÖ: „Bei der Herstellung von Qualitätsmost steht die Auswahl des Rohstoffes an erster Stelle. Nur vollreife, gesunde Früchte kommen dafür in Frage. Diese werden meist von Hand geerntet und schadhafte und minderwertige Früchte werden ausgeschieden.“

Der nächste Schritt ist das intensive Reinigen und Sortieren der Äpfel und Birnen. Bei diesem Schritt wird das Obst von anhaftendem Schmutz, Bakterien und Mikroorganismen befreit. Danach wird das Obst vermahlen und gepresst. Beim Vermahlen werden die Zellwände aufgerissen und das Abfließen des Saftes aus der Maische wird ermöglicht. Dabei wird darauf geachtet, keine Stiele und Kerne zu beschädigen. Im Anschluss gelangt die Maische in die Presse. Bei vollreifem Obst fließt der Saft gut ab und es ist ein sehr schonender Pressvorgang möglich.“

Im Anschluss wird der Saft mit pektolytischem Enzym versetzt, um das enthaltene Pektin abzubauen. Das ermöglicht eine gute Klärung des Saftes und damit eine ruhige Gärung. Der Presssaft wird dann auf Säure und Zuckergehalt kontrolliert. Vor allem ein idealer Säuregehalt zwischen sechs und neun Promille ist für die Harmonie und Stabilität des Produktes von Bedeutung. Dieser kann durch gezielten Verschnitt von Äpfeln und Birnen erreicht werden. Die Zugabe von Bentonit verhindert eine spätere Trübung durch Eiweiß. Im Anschluss wird der Presssaft sechs bis zwölf Stunden stehen gelassen und die Trubstoffe setzen sich am Behälterboden ab. Danach wird der blanke Saft vom Trub abgezogen und kommt in den Gärbehälter. Dort wird er mit einer ausgewählten Reinzuchthefe versetzt und startet bei 16 bis 18° C zügig in die Gärung. Im Anschluss an die Gärung wird der Most vom Geläger abgezogen und darf im Tank reifen. Nach abgeschlossenem Ausbau wird der Most filtriert und abgefüllt.

Die Verleihung der Jungmost-Urkunden findet im Rahmen der 4. oö Gala der Prämierungen und Auszeichnungen am 12. November 2024 in der Mostschänke Sacher in Kronstorf statt. Fotos der Urkundenverleihung können im Referat Direktvermarktung der LK OÖ, Tel. +43 50 6902 1260, angefragt werden.